8 Dinge, die ich auf Reisen gelernt habe – echte Life Lessons

Was ich durchs Reisen wirklich gelernt habe: Persönliche Erfahrungen und ehrliche Erkenntnisse, die kein Schulbuch vermitteln kann. Für alle, die unterwegs mehr suchen als nur schöne Fotos.

6/21/20254 min read

Ich sag’s ganz ehrlich: Ich hab auf Reisen mehr über mich und das Leben gelernt als in jedem Klassenzimmer. Seitdem mein Mann und ich Anfang 2024 auf Weltreise gestartet sind, passiert fast täglich irgendwas, das mich zum Nachdenken bringt.

Gerade in Südostasien – zwischen heißen Nächten, verrückten Busfahrten und Sonnenaufgängen am Meer – hab ich gemerkt, was wirklich zählt. Hier sind 7 Dinge, die ich unterwegs gelernt habe – keine Theorie, sondern mitten aus dem echten Leben.

1. Geduld. Und zwar die echte.

In Vietnam ist uns mal das Motorrad liegen geblieben – mitten im Nirgendwo. Eigentlich wollten wir an dem Tag noch weiter in den nächsten Ort, aber durch die Panne und den anschließenden Dauerregen saßen wir plötzlich in einem winzigen Dorf fest. Mein erster Impuls: Panik. Wie kommen wir hier weg, wie geht’s weiter, was ist mit der Unterkunft am Ziel? Aber dann hab ich irgendwann gemerkt: Ich kann’s nicht ändern – und Stress macht’s auch nicht besser.

Also haben wir’s einfach genommen, wie’s kommt. Und plötzlich war’s richtig schön. Wir wurden von Einheimischen zum Essen eingeladen und hatten einen der gemütlichsten Abende der ganzen Reise. Das hätte ich in meinem alten Leben nie so zugelassen – da musste alles immer funktionieren. Jetzt weiß ich: Manchmal ist genau das Unerwartete das Beste.

2. Du brauchst viel weniger, als du denkst.

Als wir losgeflogen sind, hatte ich einen randvollen Backpack– ein paar Wochen später hab ich die Hälfte verschenkt oder zurückgeschickt.
In tropischen Ländern brauchst du keine fünf Paar Schuhe. Und auch keine zehn Tops.
Ich hab gemerkt: Wenn ich weniger Zeug hab, bin ich freier – nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf.
Die Frage „Was zieh ich an?“ wurde total unwichtig. Viel wichtiger: Wo fahren wir morgen hin? Und worauf hab ich eigentlich wirklich Lust?

3. Pläne sind schön – aber loslassen ist besser.

Ich liebe Listen und hab gern eine grobe Route im Kopf. Aber ich hab gemerkt: Die besten Momente passieren oft, wenn nichts wie geplant läuft.
Ein verpasster Bus, ein überbuchtes Hotel oder ein Umweg – plötzlich passiert was ganz anderes, und oft ist es genau das, was man gebraucht hat.
Je mehr ich reise, desto klarer wird mir: Ich will Dinge nicht machen, nur weil sie auf einem Plan stehen – sondern weil ich sie wirklich will.
Man fragt sich automatisch öfter: Was möchte ich gerade wirklich? Und nicht: Was war nochmal geplant?

4. Fremd ist nur, was man noch nicht kennt.

In Mexiko war ich anfangs total verunsichert – direkt am Anreisetag gab es in der Nähe eine Schießerei. Ich hatte ständig ein mulmiges Gefühl, hab vieles hinterfragt, war angespannt.

Aber mit jedem Tag wurde es besser. Die Menschen waren freundlich, hilfsbereit – und am Ende war es einer der schönsten Trips überhaupt.
Ähnlich in Afrika: Ich hatte vorher so viele negative Geschichten gehört. Und dann stand ich da, mit einem Kaffee in der Hand, während mir jemand mit einem breiten Lächeln ein paar Wörter in seiner Sprache beibrachte.

Ich hab gelernt: Man sollte nicht immer alles glauben, was man vorher hört – und öfter einfach selbst erleben.

5. Alleinsein kann sich richtig gut anfühlen.

Obwohl ich mit meinem Mann unterwegs bin, hab ich mir auf der Reise auch immer wieder bewusst Zeit für mich genommen. Einfach mal allein am Wasser sitzen, durch einen Ort schlendern oder morgens eine Runde spazieren.

Früher war ich eigentlich nie allein – auf der Arbeit, beim Reiten, zu Hause. Immer war irgendwas los, immer jemand da.
Jetzt weiß ich: Ich brauch das gar nicht ständig. Ich kann mit mir selbst Zeit verbringen – und das fühlt sich nicht komisch an. Sondern ziemlich gut.

6. Weniger Besitz = mehr Leichtigkeit.

Jede neue Unterkunft, jeder Ortswechsel hat mich ein bisschen minimalistischer gemacht.
Ich brauch keine Schminke mehr. Nur noch Duschgel, Zahnbürste und das Nötigste. Und selbst das kommt mir manchmal schon viel vor.

Je weniger ich hatte, desto freier habe ich mich gefühlt.
Nicht nur körperlich – sondern auch innerlich. Und das ist ein ziemlich schönes Gefühl.

7. Die schönsten Momente kosten nichts.

Ich musste nichts bezahlen, um einen Sonnenaufgang am Meer zu erleben. Oder um beim Rollerfahren in Thailand ein Lächeln von einem vorbeifahrenden Local zu bekommen.

Es sind oft diese kleinen, unbezahlbaren Momente, die am längsten hängen bleiben.
Nicht das große „Wow“ – sondern das leise „Wie schön ist das bitte gerade?“

Fazit:

Ich bin noch unterwegs – und lerne jeden Tag dazu.
Manches ist chaotisch, anderes überraschend, vieles super schön.
Aber eins ist sicher: Diese Reise verändert mich.
Ganz unaufgeregt – aber dafür nachhaltig.

8. Weniger Urteile, mehr Weitsicht

Zuhause läuft vieles nach dem Prinzip: schnell bewerten, einordnen, Meinung bilden. Man will funktionieren, gut wirken – und merkt oft gar nicht, wie viel Druck da mitschwingt.

Auf Reisen ist das anders. Da zählt nicht, was du arbeitest oder besitzt. Die Menschen sind unterschiedlich, die Lebensstile auch – und trotzdem begegnet man sich viel offener. Eher nach dem Motto: leben und leben lassen. Je mehr Kulturen und Sichtweisen ich kennengelernt habe, desto öfter hab ich gemerkt: Es gibt nicht nur „den einen richtigen Weg“. Und bei Themen, über die ich früher vielleicht vorschnell gedacht habe „Wie kann man nur...“, bin ich heute viel entspannter – weil ich jetzt verstehe, woher andere Sichtweisen kommen. Man wird automatisch toleranter – mit anderen. Und mit sich selbst.